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Brennstoff vom Feinsten

Pellets noch besser als nach Norm

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In Deutschland ist man der europäischen Pellet-Norm voraus. Mit der Zertifizierung „ENplus“ erhalten die Verbraucher eine noch höhere Qualität, als mit der Norm gefordert. Warum diese Zertifizierung?

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Mit der DIN EN 14961-2 [1] wird erstmals ein Biomassebrennstoff europaweit vereinheitlicht. Das heißt aber nicht, dass damit für Verbraucher das bestmögliche Produkt definiert wird. Es ist eher der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich alle Beteiligten einigen konnten. Bereits bestehende national gültige Normen sowie die darauf basierenden Zertifikate, werden mit Veröffentlichung der EN 14961-2 ihre Gültigkeit verlieren. Um dadurch einen Rückschritt in Sachen Qualität zu verhindern, hat das Deutsche Pelletinstitut, kurz DEPI, das Zertifikat ENplus aus der Taufe gehoben.

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Ganz wenig Asche bei A1

Das Siegel "ENplus" garantiert hohe Qualität, dadurch geringe Emissionen und ein störungsfreies Heizen bei gleichzeitig hohem Heizwert. ENplus-zertifizierte Pellets müssen verschiedene Bedingungen erfüllen. Bisher geltende Grenzwerte werden verschärft und um weitere Kriterien ergänzt. Geregelt sind in der Europa-Norm und beim Zertifikat die Schüttdichte (bislang Rohdichte genannt) und der Feinanteil. Doch die Asche-Erweichungstemperatur, ein weiterer, für den störungsfreien Betrieb eines Pelletkessels wichtiger Parameter, wird in der Norm nicht festgelegt - in den Kriterien für ENplus aber schon. Und das mit gutem Grund: Dieser Wert beschreibt die Temperatur, bei der eine Versinterung bzw. Verschlackung der Asche auftreten kann. Schlacke sammelt sich dann im Feuerraum und stört den Betrieb der Heizung. Um dies zu vermeiden, müssen die Premiumpellets der Qualitätsklasse A1 aus einem Rohstoff hergestellt sein, der mit mindestens 1200 °C eine sehr hohe Asche-Erweichungstemperatur und mit 0,7 % einen insgesamt geringen Aschegehalt hat. ENplus besteht aus den Qualitätsklassen A1 und A2. Die Klasse A1 schreibt die strengsten Grenzwerte vor und zeichnet künftig die so genannten Premiumpellets mit dem geringsten Aschegehalt aus. Diese Topqualität eignet sich besonders für kleine Feuerungen in Privathäusern. A2-Pellets besitzen einen etwas höheren Aschegehalt, bis zu 1,5 Prozent. Auch ihre Asche-Erweichungstemperatur muss bei mindestens 1200 °C liegen. Sie sind für größere Anlagen gedacht. Nicht mit dem Plus im Siegel zu finden sind Industriepellets, für die das Zeichen EN-B zukünftig mit weniger strengen Grenzwerten vorgesehen ist.

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Garantiert kontrolliert

Da es nicht darauf ankommt, mit welcher Qualität die Pellets die Produktion verlassen, sondern vielmehr wichtig ist, wie diese beim Endkunden ankommen, wird bei ENplus die gesamte Lieferkette kontrolliert. Die Pellets im heimischen Lagerraum können zu jeder Zeit über eine eigene Identifikationsnummer (ID) bis zum Hersteller zurückverfolgt werden. Einmal im Jahr überprüfen unabhängige Kontrolleure bei den Pelletproduzenten die Anlagen und die  Produktionsprozesse. Zusätzlich werden Proben entnommen und auf Einhaltung der Qualitätskriterien hin untersucht. Gleichzeitig verpflichten sich Handelsunternehmen zur Einhaltung bestimmter Regeln. Bei Qualitätsproblemen werden auch hier Kontrollen durchgeführt. Als Kennzeichnung ist das ENplus-Siegel mit ID-Nummer entweder auf dem Lieferschein oder auf der Rechnung, bei Sackware auf der Verpackung zu finden. Um dieses neue Gütesiegel zu erhalten, müssen Pellethersteller zunächst einen Antrag beim DEPI stellen. Ein akkreditiertes Prüfunternehmen fungiert dann als Zertifizierungsstelle und vergibt das Qualitätszeichen, sofern die entsprechenden Kriterien erfüllt sind.

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Pellets für teures Geld?

Auf den ersten Blick muss befürchtet werden, dass damit die Pelletkosten steigen. Prüfsiegel werden schließlich nicht verschenkt. Doch dem ist nicht so. Der Verbraucherschutz ist das zentrale Ziel des Zertifizierungssystems, speziell die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Holzpellets, die in handelsüblichen Pelletheizungen störungsfrei und energieeffizient verbrennen. Durch schlanke Zertifizierungsstrukturen konnte die Kostenbelastung auf wenige Cent je Tonne begrenzt werden, so dass ENplus nach Aussagen des DEPI nicht zu Preissteigerungen führen wird. Führende   Kesselhersteller empfehlen bereits den Gebrauch von ENplus-zertifiziertem Brennstoff. Erste Unternehmen machen die Gewährleistung für ihre Pelletkessel  davon abhängig. Das Deutsche Pelletinstitut DEPI wird ENplus als Prüfzeichen europaweit anbieten. Vor diesem Hintergrund haben Vertreter aus zehn Nationen am 1. Juli 2010 in Brüssel das European Pellet Council (EPC) gegründet und wollen für eine vergleichbare Qualität in ihren Ländern sorgen.

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Das erhöht den Wettbewerb der Anbieter über die deutschen Grenzen hinaus. Doch ebenso wichtig: Durch die obligatorische Beteiligung der zertifizierten Hersteller und Händler an einem Überwachungssystem für eingelagerte Pelletmengen verbessert ENplus auch die Versorgungssicherheit. Bevor regionale Engpässe auftreten, kann so gegengesteuert werden. Je größer die geografische Verteilung des Zertifikats, desto wirkungsvoller im Hinblick auf Wettbewerb und Versorgungssicherheit.

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Wie stellt man die runden Dinger nun her. Der Film erklärt den Herstellungsprozess, klickt rein!

von Klaus W. König

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Literaturnachweis:

[1] DIN EN 14961-2: Feste Biobrennstoffe - Brennstoffspezifikationen und -klassen - Teil 2: Holzpellets für nichtindustrielle Verwendung

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