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Einzeln, Gruppe oder zentral?

Versorgung mit Warmwasser
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Die Verfügbarkeit von warmem Wasser ist heute eine Selbstverständlichkeit. Vorbei die Zeiten, als vor dem Badevergnügen immer ein lästiges Befeuern des Kohlebadeofens stand. Hinsichtlich der Warmwasser-Verteilung unterscheidet man drei Systeme, die mit Vor- und Nachteilen ins Rennen gehen.
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Wenn warmes Wasser an den Entnahmestellen in Küche und Bad zur Verfügung steht, dann geschieht dies dank einer Einzelversorgung, Gruppenversorgung oder einer zentralen Bereitstellung. Nur weil die Einzelversorgung dabei das wohl älteste System ist (vgl. Kohlebadeofen), wäre es falsch, sie in Frage zu stellen. Denn bei der Auswahl einer Warmwasserverteilung kommt es immer auf die örtlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen an. Und vor allem auch darauf, was der Kunde sich wünscht.
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Einzeln gut bei langen Wegen
Bei der Einzelversorgung wird - wie die Bezeichnung schon vermuten lässt - einer einzigen Warmwasserentnahmestelle ein eigener Warmwasserbereiter zugeordnet. Diese Lösung bietet sich an, wenn eine Entnahmestelle nachträglich mit warmem Wasser versorgt werden soll oder wenn die Entnahmestelle in größerer Entfernung von einer Warmwasser führenden Leitung liegt. Das ist zum Beispiel bei einer Planung der Fall, die das Gäste-WC oder die Küche an ganz anderer Stelle vorsieht als die anderen sanitären Einrichtungen. Eine lange Warmwasser-Einzelzuleitung müsste entweder mit einem Warmhaltesystem (Begleitheizung oder Zirkulationsleitung) ausgestattet werden – oder man nimmt in Kauf, längere Zeit auf warmes Wasser warten zu müssen. Genau das ist z. B. an einem Handwaschbecken unsinnig: bis dort das warme Wasser ankommt, hat es der Gast vorgezogen, sich mit kaltem Wasser die Hände zu waschen. Die Warmwasserbereitung als Einzelversorgung löst dieses Problem. Die Wassererwärmung erfolgt hier meistens mittels eines kleinen, offenen Speicher-Wassererwärmers, der elektrisch beheizt wird. Die Tatsache, dass sie nur begrenzte Wassermengen bereitstellen (in der Regel fünf Liter), fällt an einem Handwaschbecken nicht ins Gewicht. Sind die elektrischen Voraussetzungen gegeben, können kleine, elektrische Durchfluss-Wassererwärmer eingebaut werden. Da sie einen unbegrenzten Volumenstrom liefern, sollte die Wahl auf sie fallen, wenn eine Küchenspüle zu versorgen ist. Mit dieser Wassererwärmung direkt am Ort des Geschehens vermeidet man Wartezeiten und verringert die Energieverluste.
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Warmwasser mit Gruppenversorgung
Bei der Gruppenversorgung werden mehrere dicht beieinander liegende Warmwasserentnahmestellen über einen Wassererwärmer versorgt. Der klassische Fall einer Gruppenversorgung ist in Mietwohnungen zu finden. Hier ist in der Wohnung ein Wassererwärmer - meistens im Bad oder in der Küche -installiert, der die Entnahmestellen der Wohnung beliefert. Als Wassererwärmer können gasbefeuerte oder elektrisch beheizte Durchfluss-Wassererwärmer eingesetzt werden. Je nach Leistung der Geräte ist dabei eine gleichzeitige zufriedenstellende Versorgung mehrerer Entnahmestellen nicht immer möglich. Eine Alternative stellt der Einsatz von Speicher-Wassererwärmern dar. Dabei kommen elektrisch beheizte Anlagen zum Einsatz. Direkt gasbefeuerte Speicher oder indirekt beheizte Speicher sind hier verwendbar. Bei der Gruppenversorgung sind somit kleine Behälter- und Leitungsvolumina möglich, was der Hygiene zugute kommt. Ferner erlaubt eine „Wassererwärmung pro Wohnung“ eine einfache Kostenabrechnung.
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Beliefert von zentraler Stelle
Werden alle Warmwasserentnahmestellen eines Gebäudes mittels eines Wassererwärmers mit Warmwasser versorgt, spricht man von einer zentralen Versorgung. In kleineren Gebäuden kommen dafür sehr häufig unmittelbar beheizte Speicher-Wassererwärmer zum Einsatz. Hier können auch Durchfluss-Wassererwärmer (z. B. in Form von Plattenwärmetauschern in Verbindung mit Solaranlagen) eingebaut werden. Sie arbeiten unabhängig von der Heizungsanlage des Gebäudes. In größeren Anlagen sind häufig indirekt beheizte Speicher-Wassererwärmer eingesetzt, die über die Wärme der Heizungsanlage versorgt werden. Um den Ansprüchen an Komfort und Anlagen-Hygiene zu genügen, ist bei einer zentralen Warmwasserbereitung oft der Einbau eines Zirkulationssystemes oder einer Rohr-Begleitheizung nötig, die zusätzliche Installations- und Betriebskosten verursachen.
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Je nach Rohr- und Speichervolumen
Trinkwassererwärmungsanlagen werden nach Kleinanlagen und Großanlagen differenziert. Eine Anlage, deren Speicher-Wassererwärmer ein Volumen von nicht mehr als 400 Liter hat bzw. der Inhalt des Durchfluss-Wassererwärmers nicht mehr als drei Liter beträgt, ist eine Kleinanlage. Dies aber nur dann, wenn der Rohrleitungsinhalt zwischen Wassererwärmer und Entnahmestelle jeweils nicht mehr als drei Liter aufweist. Für Kleinanlagen wird der Betrieb des Wassererwärmers mit einer Temperatur von 60 °C mit dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 [1] empfohlen. Eine Betriebstemperatur unter 50 °C sollte in jedem Fall vermieden werden. Der Einbau eines Warmhaltesystems (Begleitheizung oder Zirkulationsanlage) für die Rohrleitungen der Warmwasserverteilung ist bei Kleinanlagen nicht erforderlich (vorausgesetzt, der Kunde wünscht diese Einrichtung nicht schon aus Komfortgründen). Anlagen, deren Wassererwärmer mehr als 400 Liter Speichervolumen (bzw. als Durchfluss-Wassererwärmer mehr als drei Liter Inhalt) haben und / oder deren Rohrleitungsinhalt zwischen dem Wassererwärmer und einer Entnahmestelle mehr als drei Liter beträgt, werden als Großanlagen bezeichnet. Bei Großanlagen muss das Wasser am Warmwasseraustritt des Wassererwärmers stets eine Temperatur von mindestens 60 °C aufweisen. Ferner darf die Wassertemperatur an keiner Stelle des Systems unter 55 °C absinken.
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Stellt die zentrale Warmwasserversorgung auch eine sehr komfortable Technik dar, muss auf der anderen Seite ein höherer Aufwand in Sachen Verbrauchsabrechnung betrieben werden. Jedes System hat so seine Stärken und Schwächen. Es kommt immer darauf an, für den Einzelfall so auszuwählen, dass die Stärken überwiegen.
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Literaturnachweis:
[1] DVGW-Arbeitsblatt W 551: Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen - Technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums - Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen

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