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Relativ viel oder wenig?

Heizspiegel

Sind meine Kosten im Vergleich zu meinem Kumpel eigentlich hoch oder niedrig? Wer weiß das schon? Bin ich eher der Sparsame oder der Verschwender? Und wie viel macht das im Jahr für mich aus?

Sie scheint mit dem Spiegelbild zufrieden zu sein... (Bild: thinkstock)
Sie scheint mit dem Spiegelbild zufrieden zu sein... (Bild: thinkstock)

Ein Großteil von uns ist sich darüber nicht im Klaren. Wenn ich Ihnen jetzt sage, dass sich die Preise für eine Delikatesse seit der Euro-Umstellung verdoppelt haben, dann haben wir beide was zu meckern. Wenn Sie diese Delikatesse aber gar nicht mögen und allerhöchstens mal davon abbeißen, betrifft es Sie doch gar nicht. Aber wir könnten uns ärgern und meckern...

Hier sind die Vergleichszahlen aus dem Heizspiegel, die sich auf den 
Energieverbrauch von Wohnraum beziehen (Bild: CO2-online)
Hier sind die Vergleichszahlen aus dem Heizspiegel, die sich auf den Energieverbrauch von Wohnraum beziehen (Bild: CO2-online)

Konkreter

Die Preise fürs Heizen mit Öl und Gas steigen seit vielen Jahren, das steht fest. Ob Sie davon stark oder nur gering betroffen sind hängt natürlich ebenfalls von Ihrem Verbrauch ab. Wenn Sie in einem hochwärmegedämmten Haus wohnen, noch dazu mit kontrollierter Wohnraumlüftung, wirkt sich die Preissteigerung sehr viel geringer aus, als wenn Sie ein altes Fachwerkhaus bewohnen an dem die Fenster aus den Fünfzigern des letzten Jahrtausends stammen. Beides kann vom Wohngefühl sehr schön sein, hat aber auf Ihre Verteilung von Geld übers Jahr sehr viel Einfluss. Während das hochwärmegedämmte Haus bei 100 m² Wohnfläche mit 500 Liter Heizöl auskommt, kann es bei dem alten Fachwerkhaus locker auf 2500 Liter ansteigen. Dazwischen liegt der Gegenwert von einem guten Monatseinkommen als Anlagenmechaniker.

Bewusst machen und punkten

Natürlich fängt man mit einem Kunden kein Gespräch über Delikatessen an, die deutlich teurer geworden sind. Aber während man den schrottigen Kessel noch mal so eben über den Sommer repariert und rettet, kann man natürlich die Einsparmöglichkeiten einer Neuanlage ansprechen. Das damit verbundene Einsparpotenzial an Brennstoff ist besonders bei den Altanlagen enorm. Zusammen mit einem durchgeführten hydraulischen Abgleich der Anlage sind da Einspareffekte drin, die den Kunden zumindest ins Grübeln bringen. Aber wie mache ich den Kunden gierig?

Die Messlatte zeigen

Als Messlatte für einen üblichen Verbrauch kann man sehr schön einen Heizspiegel vorhalten. Dort steht fein säuberlich gelistet, wie hoch die üblichen Verbräuche in der Umgebung oder auch deutschlandweit sind. Daraus liest man dann ab, in welcher Kategorie das betrachtete Gebäude landet. Das soeben beschriebene hochwärmegedämmte Haus landet selbstverständlich in der Kategorie der niedrigen Verbraucher und das zitierte alte Fachwerkhaus bei den zu hohen Verbrauchern.

Die Gründe für die Einsortierung in die jeweilige Kategorie sind natürlich vielfältig. Und selbstverständlich spielt auch das Nutzerverhalten eine wichtige Rolle. Aber der Vergleich zeigt zuerst einmal den entsprechenden Handlungsbedarf.

Was bleibt für uns?

In den Häusern mit hohen Verbräuchen können seriöse Anlagenmechaniker tätig werden und Geld verdienen. Es gilt also den Finger in die Wunde zu legen und klarzumachen, dass es Handlungsbedarf gibt. Eine wichtige Hilfe bei der Argumentation ist natürlich auch, dass der alte Kessel ohnehin irgendwann seinen Geist komplett aufgibt und dann in einer Ad-hoc-Aktion und womöglich noch Heiligabend getauscht werden muss. Da ist es komfortabler die Zange etwas früher anzusetzen. Da kann der Kunde dann auch noch die Vorzüge verschiedener Wärmeerzeuger in Ruhe abwägen und eine sichere Entscheidung treffen.

Schön ist übrigens auch, dass Sie keine schlimmen Geschichten erfinden müssen, sondern den „offiziellen“ Heizspiegel präsentieren können. Der gehört nach meiner Ansicht mit in die Werkzeugkiste und mit einigen Erläuterungen an den Kunden durchgereicht.

Auch der CO2-Ausstoß kann als Spiegel vorgehalten werden (Bild: CO2-online)
Auch der CO2-Ausstoß kann als Spiegel vorgehalten werden (Bild: CO2-online)

Und die Umwelt?

Natürlich kann man bei den meisten Menschen auch punkten, mit dem Gedanken an die Umweltverträglichkeit solcher Maßnahmen. Die Einsparung an Kohlendioxid entlastet die Umwelt und sorgt für ein etwas besseres Gewissen beim Verbraucher. So schaut er zukünftig vielleicht grinsend in den Spiegel. Eine Preissteigerung am Heizöl- oder Gasmarkt trifft ihn dann nicht mehr so hart. Aber meckern kann er darüber natürlich trotzdem noch. Schönes Gefühl...

Der Autor

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