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Meine Meisterprüfung

So nun ist es geschafft! Ich habe nach 18 Monatiger Vorbereitungszeit in Teilzeitform endlich den Meisterbrief im IHZ-Handwerk erhalten. Doch nun zum Ablauf meiner Meisterprüfung.

Die Theoretische Prüfung hatte ich bereits schon im Dezember noch kurz vor Weihnachten hinter mich gebracht. Während der ersten zwei Prüfungstage wurde die Projektarbeit im Teil 1, EDV gestützt angefertigt. Wir hatten die Aufgabe eine Haustechnische Anlage zu Planen. Zur Auswahl standen mehrere Wärmeerzeuger, darunter auch mein Favorit eine Wärmepumpe, die ich für die monovalente Beheizung meines KFW40 Hauses vorgesehen habe, natürlich mit kontrollierter Wohnraumlüftung. Ich entschied mich spontan für eine Flächenheizung, dazu wählte ich als technische Ausführungsvariante eine Fußbodenheizung. Das Badezimmer erhielt zudem ein Handtuchwärmetrockner mit elektrischem Heizstab.
Die zu planende Warmwasserversorgung erhielt zur Unterstützung eine Solaranlage, da mein Haus eine große Dachfläche in optimaler Süd-West Ausrichtung hatte. Leider übersah ich in der Baubeschreibung den Altbaumbestand der in „West“ Ausrichtung die Vakuum-Röhrenkollektoren beschatteten. Ich machte mir dazu schnell eine Notiz, denn im Fachgespräch wollte ich von mir selbst dazu Stellung beziehen.
So schnell verging der erste Tag und die anfängliche Nervosität, begann auch schnell sich zu verflüchtigen.


Am zweiten Prüfungstag im Teil 1 wurden dann noch die dementsprechenden Rohrleitungen dimensioniert und in das anzufertigen Strangschema eingezeichnet. Als „Schmankerl“ sozusagen mussten wir dann noch den Hausanschlussraum detailliert mit Auto-CAD zeichnen. Aus der Zeichnung wurde ein Materialauszug angefertigt, der die Grundlage der Kalkulation und des Angebots war. Der Hausanschlussraum wird später in der praktischen Prüfung, nach unserem eigenen Entwurf auch gebaut -Doch dazu später mehr.
Der dritte und der vierte Prüfungstag gehören dem Teil 2 der Meisterprüfung. Hier liegt der Schwerpunkt ganz klar auf dem Prüfungsfach Sicherheits- uns Instandhaltungstechnik, denn wer hier unter 50 Punkte macht, der darf vor dem Landesinstallateurausschuss den ganzen Sch... nochmals wiederholen. Das Prüfungsfach Büroorganisation war dagegen ziemlich entspannend.
Am vierten Prüfungstag war dann noch mal stressig mit Anlagentechnik, hier wurden dann unter anderen die hydraulischen Schaltungen abgeprüft die ich mir in der Vorbereitung einfach nicht merken konnte. Allerdings konnte ich diese Schaltungen in der Prüfung skizzieren. Ist mir ein Rätsel warum erst in der Prüfung, aber egal. Das Prüfungsfach Betriebsorganisation war dann doch eher was zum ausruhen.
So verflogen die vier Prüfungstage kurz vor Weihnachten im Nu, die Praktische Prüfung und das abschließende Fachgespräch begann erst im Januar.
Tag 1 der Praktischen Prüfung war ziemlich hektisch. Innerhalb von „nur“ acht Arbeitstunden musste der von mir entworfene Hausanschlussraum montiert werden. Innerhalb dieser Zeit mussten auch die Dichtheitsprüfungen sowie ein Übergabeprotokoll angefertigt werden.
Obwohl ich mir einen strengen Zeitplan gestrickt hatte, war es am Ende zeitlich gesehen ziemlich dünn. Die Aufsicht zeigte allerdings ein kleines bisschen Verständnis und lies uns die letzten Protokolle noch schreiben, bevor auch dieser Tag abgepfiffen wurde.
Der zweite Tag unserer praktischen Meisterprüfung im Teil 1 galt dann im Schwerpunkt der Gerätetechnik.
Meine Situationsaufgaben bestanden darin, dass ich an einem Brennwert Gerät drei Fehler analytisch finden musste. Damit auch alles strikt nach den Regeln abläuft wurde ich ständig beobachtet. Der Typ machte sich dazu irgendwelche Notizen auf einem Block, ansonsten ging er zum Lachen in den Keller. Nachdem mein Prüfer mir zur verstehen gab, dass er nichts zu bemängeln hatte ging es zum Gasgebläsebrenner, der auf eine bestimmte Leistung einzuregulieren war. Beinahe hätte ich vergessen den Gasdruckwächter einzustellen, aber mein Nachbar der zur gleichen Zeit am Ölbrenner schraubte gab mir den entscheidenden Hinweis. Danke dir Dirk.
Danach noch zur Regelungstechnik und bei der Inbetriebnahme eines Heizwertgerätes lies ich auch nichts mehr anbrennen. Selbst die Taupunktspiegelkontrolle habe ich nicht vergessen.
Eine Woche nach der praktischen Prüfung hatte ich dann die Gelegenheit im Fachgespräch meinen Planungsfehler „gerade zurücken“. Ich hatte mir vorgenommen den „Jungs“ aus dem Meisterprüfungsausschuss den Wind aus den Segeln zu nehmen in dem ich von mir aus das Gespräch in die Richtung meines Fehlers lenken wollte.
Zu meinem Glück ließen mir die Herren auch die Wahl womit ich beginnen wollte. Zu Hause hatte ich mir mit einem PC-Programm zur Auslegung von Solarerträge berechnen lassen in wie Weit der Ertrag geschmälert wird. Folgende Lösungen habe ich vorgeschlagen. Wegen des nur geringfügigen Solarertragsverlustes wird ein weiteres Solar-Modul montiert -Das Dach war groß genug. Dazu machte ich den Vorschlag die Bäume sanft zurückzuschneiden, weil diese auch den Garten sehr stark verschatten.
Diese Antwort befriedigte alle und nach 30 Minuten war das Fachgespräch auch beendet und ich konnte meinen Meisterbrief mit nach Hause nehmen.
Abends gab es dann ein kleine „Meister-Party“ und am Tag danach ging es wieder zur Handwerkskammer zum Existensgründungsseminar.
Dank an alle Dozenten und an die immer verständnisvollen Prüfer.

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