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Meldungen für die SHK-Szene

TW-Hygiene

Neues von der VDI-Richtlinie 6023 Blatt 1

Die neue Version dieser bewährten Richtlinie umfasst wie bisher Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung von Trinkwasser-Installationen. Vertiefende Hinweise zu Betrieb und Instandhaltung finden sich aber auch im „Doppelblatt“ VDI 3810 Blatt 2 / VDI 6023 Blatt 3. Die VDI 6023 Blatt 1 bestätigt erneut die Erkenntnis aus Wissenschaft und Praxis, dass für den Erhalt der Wassergüte ausschließlich der Wasserwechsel über alle Entnahmestellen sorgen kann. „Sonst wären diese ja ‘Totleitungen‘“, erläutert Dr. Peter Arens. Neu sind vor allem Anforderungen zu hygienisch einwandfreien wasserberührten Oberflächen von Produkten. Ansonsten bleiben für den hygienisch sicheren Betrieb drei Parameter wesentlich:

Trinkwasser kalt (PWC) nicht mehr als 25°C Trinkwasser warm (PWH) mindestens 55°C Ein Wasserwechsel mindestens alle 72 Stunden. Diese drei Parameter sollte jeder Betreiber manuell oder automatisiert kontrollieren, bevor es zu überhöhten Legionellenzahlen kommt. Denn vorbeugen ist besser als nachbessern – dies fordert auch die EU-Trinkwasser-Richtlinie und empfiehlt daher einen Wassersicherheitsplan (WSP) in allen Mitgliedsstaaten.

Vorbeugen ist besser, als später auf Legionellen zu reagieren: Das Wassermanagement-System SWS ermöglicht ein ganzheitliches, gebäudeübergreifendes und wirtschaftliches Trinkwassermanagement, u. a. mit automatisierten Stagnationsspülungen über alle relevanten Entnahmestellen eines Gebäudes. Über den Cloud-Service SMART.SWS können Betreiber, Facility Manager und Fachkräfte die aktuellen Daten aus ihren SWS Anlagen von jedem Ort der Welt mit Internet-Zugang abrufen und Anpassungen vornehmen

Schell

Vorbeugen ist besser, als später auf Legionellen zu reagieren: Das Wassermanagement-System SWS ermöglicht ein ganzheitliches, gebäudeübergreifendes und wirtschaftliches Trinkwassermanagement, u. a. mit automatisierten Stagnationsspülungen über alle relevanten Entnahmestellen eines Gebäudes. Über den Cloud-Service SMART.SWS können Betreiber, Facility Manager und Fachkräfte die aktuellen Daten aus ihren SWS Anlagen von jedem Ort der Welt mit Internet-Zugang abrufen und Anpassungen vornehmen

Was lässt sich aus der VDI 6023 Blatt 1 konkret ableiten?

Bestimmungsgemäßer Betrieb:

Bereits unter „Begriffe“ wird der bestimmungsgemäße Betrieb definiert als der „Betrieb der Trinkwasser-Installation über alle Entnahmestellen mit regelmäßiger Kontrolle auf Funktion…. unter Einhaltung der zur Planung und Errichtung zugrunde gelegten Betriebsbedingungen (Nutzungshäufigkeiten, Entnahmemengen, Gleichzeitigkeiten)“. Dies kann „eine simulierte Entnahme (manuelles oder automatisiertes Spülen) beinhalten“.

Schell Tipp: Es wurde erneut bekräftigt, dass ein Wasserwechsel grundsätzlich über alle Entnahmestellen erfolgen muss. Dadurch sind T-Stück-Installationen, die nie den Status einer allgemein anerkannten Regel der Technik (a. a. R. d. T.) verloren haben, gerade aus Kosten- und Hygienegründen oftmals die erste Wahl, während Spülstationen verzichtbar werden. Hygieneplan:

Der Hygieneplan ist weiterhin Bestandteil des Instandhaltungsplans. Darin enthalten sind u. a. Umfang und Häufigkeit von Kontrolluntersuchungen des Trinkwassers auf vorgegebene Parameter, an festgelegten repräsentativen Entnahmestellen, Spülmaßnahmen und die Dokumentation aller Maßnahmen.

Schell Tipp: Häufigkeit, Umfang und Parameter von Kontrolluntersuchungen sind vor allem in der Trinkwasserverordnung und in Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts festgelegt. Sie decken Mängel schonungslos auf und verursachen mindestens Folgekosten, selbst wenn alle Nutzer gesund bleiben. Doch die Abgabe von Wasser mit Krankheitserregern ist eine Straftat (§ 24 TrinkwV). Daher gehören zum Hygieneplan auch Spülmaßnahmen. Hiermit muss sich der Auftraggeber frühzeitig beschäftigen, idealerweise bereits im Rahmen des Raumbuchs.

Gemäß VDI 6023 Blatt 1 müssen Betrieb und Instandhaltung einer Trinkwasser-Installation überwacht und dokumentiert werden. Dies gelingt komfortabel und wirtschaftlich mit dem Schell Wassermanagement-System SWS

Schell

Gemäß VDI 6023 Blatt 1 müssen Betrieb und Instandhaltung einer Trinkwasser-Installation überwacht und dokumentiert werden. Dies gelingt komfortabel und wirtschaftlich mit dem Schell Wassermanagement-System SWS

Mikrobiologische Beeinträchtigungen

Unter 4.1 werden die wichtigsten Einflussgrößen für Technische Maßnahmen zur Erhaltung der Trinkwassergüte beschrieben:

Einhaltung der Temperaturen Vermindern der Stagnationszeiten Verwendung von Werkstoffen, die keine oder möglichst wenige Nährstoffe abgeben Einhaltung der planerisch vorgesehenen Volumenströme Alle Einflussgrößen müssen beachtet werden. Der bestimmungsgemäße Betrieb über alle Entnahmestellen, gemäß Raumbuch, ist eine wichtige Voraussetzung zur Erhaltung der Wassergüte.

Schell Tipp: Temperaturen und ein regelmäßiger Wasserwechsel, unter Einhaltung der Volumenströme (sprich der vorgeschriebenen Gleichzeitigkeiten gemäß bestimmungsgemäßem Betrieb), sind die zu beeinflussenden und zu messenden physikalischen Größen. Mit dem Schell Wassermanagement-System SWS inkl. Temperatursensoren ist eine indirekte kontinuierliche Kontrolle der Hygiene einfach und proaktiv möglich – mit dem Online-Service SMART.SWS auch aus der Ferne.

Allgemeine Regeln zur Planung

Nach 5.3 ist jede Trinkwasser-Installation so zu planen, dass sie ein minimal mögliches Wasservolumen enthält (Dimensionierung der gesamten Trinkwasser-Installation und Länge der Einzelzuleitungen). Vorhaltungen für spätere Erweiterungen sind zu vermeiden oder durch Spülmaßnahmen abzusichern.

Schell Tipp: T-Stück-Installationen erfüllen diese Anforderung nach einem minimalen Volumen! Und sie haben zusätzlich die geringsten inneren und äußeren Oberflächen: Diese sind wichtig zur Begrenzung einer mikrobiologischen Besiedlung und der Wärmeaufnahme/Wärmeverluste von PWC und PWH/PWH-C.

Mindestanforderungen an die Inhalte des Raumbuchs

Gemäß 5.3.1 gilt ein fehlender Wasseraustausch über mehr als 72 Stunden als Betriebsunterbrechung. Sie ist zu vermeiden oder durch technische und/oder organisatorische Maßnahmen (siehe VDI 3810 Blatt 2*VDI 6023 Blatt 3) zu kompensieren.

Schell Tipp: Im Raumbuch müssen konkrete Nutzungszeiträume aufgeführt werden. Dadurch sollen Betreiber und Planer frühzeitig zu diesem Thema ins Gespräch kommen. Ein Muster für das Raumbuch ist in VDI 3810 Blatt 2*VDI 6023 Blatt 3 enthalten.

Die VDI 6023 Blatt 1 stellt die zentrale Bedeutung von Dokumentationen für sichere Trinkwasser-Installationen heraus. Eine besonders anschauliche Darstellung erhält man mit SMART.SWS, der innovativen Ergänzung des Wassermanagement-Systems SWS. Damit können Gebäude-betreiber und Facility Manager sogar online Analysedaten abrufen sowie Einstellungen vornehmen – ganz egal, wo sie sich aufhalten.

Schell

Die VDI 6023 Blatt 1 stellt die zentrale Bedeutung von Dokumentationen für sichere Trinkwasser-Installationen heraus. Eine besonders anschauliche Darstellung erhält man mit SMART.SWS, der innovativen Ergänzung des Wassermanagement-Systems SWS. Damit können Gebäude-betreiber und Facility Manager sogar online Analysedaten abrufen sowie Einstellungen vornehmen – ganz egal, wo sie sich aufhalten.

Anforderungen an die Dimensionierung

Nach 5.3.5 sind vor allem für Trinkwasser-Installation mit hohen Gleichzeitigkeiten und temporär geringen Nutzungen wie z. B. Sporthallen geeignete Spülpläne und -maßnahmen oder selbsttätige Spüleinrichtungen vorzusehen.

Schell Tipp: Bei manuellen Wasserwechseln sind die geforderten Gleichzeitigkeiten nur mit einem sehr hohen Personal- und Zeitaufwand zu leisten. Am wirtschaftlichsten lassen sie sich mittels einer Automatisierung wie mit dem Wassermanagement-System SWS realisieren. Hier können Wasserwechsel in Spülgruppen und damit als turbulente Strömung elektronisch veranlasst werden.

Herstellung, Transport und Lagerung von Komponenten und Bauteilen

Gemäß 5.4.1. müssen alle später mit dem Trinkwasser in Kontakt kommenden Oberflächen von Bauteilen für die Trinkwasser-Installation in einem Zustand sein, der die Trinkwassergüte nicht gefährdet. Trocken geprüfte und in dieser Weise auch gegen mikrobiologische Verunreinigungen geschützte Bauteile und Apparate erfüllen grundsätzlich diese Anforderungen. Werden Bauteile vom Hersteller nass geprüft, muss mit geeigneten Maßnahmen nachgewiesen werden, dass die Trinkwassergüte durch diese Produkte nicht gefährdet ist.

Schell Tipp: Planer sollten die Forderung nach Produkten mit hygienisch einwandfreien Oberflächen ins Leistungsverzeichnis aufnehmen. Schell prüft trocken – und gehört damit unter den Armaturenherstellern zu den Pionieren auf diesem Gebiet.

Befüllung

Mit dem Befüllen der Trinkwasser-Installation muss der bestimmungsgemäße Betrieb beginnen (5.4.3.3.).

Schell Tipp: Bis zur Übergabe ist der Handwerker für den Wasserwechsel verantwortlich. In einem Krankenhaus mit 800 Betten sind mindestens 3 Mitarbeiter an 5 Tagen je Woche nur für Spülmaßnahmen von Hand im Einsatz. Mit SWS lassen sich auch diese Wasserwechsel automatisiert umsetzen. Seine Mitarbeiter kann der Handwerksbetrieb dann fachgerechter einsetzen.

Fazit:

Die Richtlinie VDI 6023 Blatt 1 ist weiterhin das maßgebliche Regelwerk für hygienerelevante Aspekte bei Planung, Bau und Betrieb von Trink-wasser-Installationen. Sie hatte nie den Anspruch, das DIN- oder DVGW-Regelwerk zu ersetzen, sondern den Praktikern ein Kompendium der Trinkwasserhygiene zur Verfügung zu stellen. Dies ist erneut gelungen.


Lese-Tipp

Unabhängig werden von Gas und Öl

Wärmepumpenheizungen werden immer beliebter, nicht erst seit dem Gaspreisschock. Im Neubau sind sie quasi der neue Standard für die Heizung von Wohnräumen. Der Boom hat allerdings zu einer großen Vielfalt unterschiedlichster Produkte und Systeme geführt, die für Laien schwer zu durchschauen ist. Der neue Ratgeber der Stiftung Warentest verschafft den Überblick. Was ist das Beste für das eigene Haus – eine Luft-, Grundwasser- oder Erdwärmepumpe? Was leisten diese Anlagen und wie energieeffizient sind sie? Was ist an behördlichen Vorgaben zu beachten und welche Fördermittel gibt es?

SBZ-Monteur – Lesetipp!

Stiftung Warentest

SBZ-Monteur – Lesetipp!

Das Buch bietet Bauherren und Sanierern konkrete Entscheidungshilfen zur Auswahl des passenden Wärmepumpensystems. Außerdem finden Leserinnen und Leser genaue Informationen zur richtigen Auslegung der Anlage und praktische Hinweise, wie der Ertrag einer Wärmepumpe auf die eigene Situation angepasst und optimiert werden kann. Wie man sinnvoll Angebote einholt und vergleicht und wie man Herstellerangaben liest (und durchschaut) – auch das ist Thema des Ratgebers. Abgerundet wird er durch einen Serviceteil mit Tabellen und praktischen Checklisten.

Der Autor Hans-Jürgen Seifert ist Inhaber eines Ingenieurbüros für Wärmepumpensysteme, hat jahrzehntelange Erfahrung mit der Technik und bringt als Sachverständiger für Wärmepumpenanlagen jede Menge Praxiswissen aus erster Hand ein.

Der Ratgeber „Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser“ hat 208 Seiten, erscheint am 15. November 2022 und kann für 39,90 € im Handel gekauft oder unter Wärmepumpenbuch bestellt werden.

Interview mit Hans-Jürgen Seifert, Autor

Dass beim Verbrennen von Gas oder Öl Wärme entsteht, versteht jeder. Wie funktioniert die Wärmepumpe?

Das ist schnell erklärt, denn im Prinzip hat jeder Haushalt bereits eine elektrische Wärmepumpe: in Form eines Kühlschranks. Sie entzieht dem Kühlschrankinneren Wärme und gibt sie nach außen ab. Die Wärmepumpe zum Heizen macht es vereinfacht gesagt genau umgekehrt: Sie entzieht der Umgebung Wärme und gibt sie in die Wohnung ab. Die Wärme kann entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gewonnen werden.

Warum sind Wärmepumpen immer beliebter?

Gas und Öl sind endlich, werden immer teurer und sind klimaschädlich. Eine Wärmepumpe verbraucht zwar auch Strom, aber nur zu einem geringen Anteil der erzeugten Wärmeenergie. Aus einer Kilowattstunde Strom kann sie im Schnitt drei bis vier oder mehr Kilowattstunden Heizenergie gewinnen. Die Klimabilanz ist daher besser als beim Verbrennen fossiler Rohstoffe. Und je mehr der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, desto besser wird die Klimabilanz. Die Wärmepumpe spielt daher eine Schlüsselrolle in der Energiewende.

Lohnt sich eine Wärmepumpe nur im Neubau oder kann ich auch im Bestand umrüsten?

Im Neubau ist es auf jeden Fall einfacher und mittlerweile ist die Wärmepumpe dort quasi der neue Standard beim Thema Heizen. Denn Wärmepumpen arbeiten mit geringeren Temperaturen als klassische Heizkreisläufe. Das funktioniert bei gut gedämmten Häusern und Flächenheizungen sehr gut. Aber auch bei vorhandenen Immobilien kann man umrüsten, wenn die Bedingungen stimmen. Zum Beispiel kann durch eine Vergrößerung der Heizflächen die Vorlauftemperatur abgesenkt werden. Teilweise kann dies auch durch eine nachträgliche Wärmedämmung erreicht werden, etwa durch Isolierung der Keller- und Dachgeschossdecke.

Was ist der häufigste Fehler bei der Anschaffung eines Wärmepumpensystems?

Man sollte die erforderliche Heizlast im Vorfeld sehr gut kennen und exakt berechnen. Sonst ist die Wärmepumpe schnell überdimensioniert und ineffizient. Oder sie liefert zu wenig Wärme. Aus meiner Arbeit als Sachverständiger für Wärmepumpenanlagen kenne ich viele Fälle dieser Art. Fehler, die am Anfang gemacht werden, lassen sich im Nachhinein oft nur schwer korrigieren. Umso wichtiger sind eine gründliche Vorbereitung und eine sorgfältige Planung und Installation der Anlage. Im Buch der Stiftung Warentest gebe ich hierzu viele Hinweise auf der Grundlage jahrelanger praktischer Erfahrungen.

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