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... die verschiedenen WC-Arten?

Wir unterscheiden verschiedene WC-Formen, die sich nach Bauweise, Funktion, aber auch Einsatzgebiet unterscheiden. Die Wahl der richtigen WC-Form hat nicht nur ästhetische oder hygienische Gründe, sie wirkt sich auch auf Spülverhalten und Montageaufwand aus.

Der Standard in Deutschland

Der Tiefspüler ist die in Deutschland am häufigsten installierte Bauform. Dabei fällt die Ausscheidung direkt in den mit Wasser gefüllten Siphon, der sich am tiefsten Punkt der WC-Keramik befindet. Diese Bauweise verhindert unangenehme Gerüche, ist hygienisch und gehört heute zum Standard in der Sanitärplanung. Bei der Spülung werden die Fäkalien sofort in das Abwassersystem befördert.

Beim Tiefspüler befindet sich die Ablauföffnung mittig am Tiefpunkt der Keramik (genormt nach DIN EN 997). Die Wasseroberfläche ist ca. 10–15 cm breit und 6–10 cm tief – abhängig vom Modell. In der Regel fallen Tiefspüler in die Geräuschklasse I oder II (bei Spülkästen). Sie eignen sich für Aufputz- und Unterputzspülkästen sowie Druckspüler. In Deutschland ist der Abgang meistens waagerecht, in Altbauten teilweise auch senkrecht.

Vorteile:

  • Gute Geruchsbindung durch das Wasserpolster
  • Hygienische Sofortentsorgung
  • Leichte Reinigung, da keine Stufe in der Keramik vorhanden ist
  • Geringere Spritzer beim Spülen im Vergleich zum Flachspüler
  • Nachteile:

  • Keine Kontrolle des Stuhls möglich
  • Spritzwasser möglich, insbesondere bei höherem Wasserspiegel
  • Geräuschentwicklung durch ins Wasser fallende Ausscheidung kann für empfindliche Nutzer unangenehm sein
  • Anwendung finden Tiefspüler in den verschiedensten Bereichen. Im Neubau sind sie Standardausstattung. Für öffentliche Toilettenanlagen gibt es vandalismussichere Ausführungen (z. B. Edelstahl). In Kitas / Schulen werden sie oft in kindgerechter Höhe installiert, ggf. mit verkleinertem Sitz.

    Hinweise für Monteure:

  • Abgangsrichtung beachten:
  • Beim Austausch oder Einbau eines neuen WCs ist auf die vorhandene Abgangsrichtung zu achten. Adapterstücke (z. B. WC-Fixbogen oder exzentrischer Anschluss) können helfen, Höhenunterschiede oder Positionen auszugleichen.

  • Richtige Befestigung:
  • Bei Stand-WCs erfolgt die Befestigung durch Verschraubung im Boden. Achten Sie auf korrekte Positionierung der Dichtung im Ablaufbereich.

  • Wasserstand prüfen:
  • Nach der Inbetriebnahme sollten Sie den Wasserspiegel kontrollieren – er muss die Geruchssperre zuverlässig gewährleisten, ohne zu hoch zu stehen (Spritzgefahr).

    Beratungstipp für Kunden mit Spritzwasserproblemen:

    Empfehlen Sie ein Modell mit tiefer liegendem Wasserspiegel oder mit sogenanntem Spritzschutz-Kragen. Alternativ kann die Spülmenge im Spülkasten leicht reduziert werden.

    Moderne Tiefspüler gibt es in spülrandlosen Ausführungen. Diese bieten eine bessere Hygiene durch offene Spülkanäle. Eine antibakterielle Glasur hilft bei der Keimreduktion. Um Wasser zu sparen sind sie kombinierbar mit 2-Mengen-Spülkästen (3 l/6 l oder 2 l/4,5 l).

    Praxis-Tipp:

    Bei Renovierungen sind Tiefspüler mit waagerechtem Abgang in 95 % der Fälle passend – immer die Bestandsanschlüsse vorher genau messen. Bei Austausch in Altbauten mit senkrechtem Abgang muss oft ein Stand-WC mit S-Abgang verwendet oder ein entsprechender Umbau vorgenommen werden.

    Der medizinische Klassiker

    Der Flachspüler ist eine früher weit verbreitete WC-Form, die heute nur noch selten eingebaut wird. Charakteristisch ist eine Keramikfläche, auf die die Ausscheidung zunächst fällt. Erst beim Spülen werden die Fäkalien in den integrierten Siphon gespült. Die Wasserfläche ist kleiner als beim Tiefspüler (meist 5–8 cm Durchmesser), dafür wird das Spülwasser gezielter auf die Stufe gelenkt. Die Ablaufposition liegt meist hinten, waagerecht oder senkrecht. Durch die Fläche ist die Spülmenge häufig etwas höher (6–9 l). Das Risiko für Rückstände ist aber erhöht.

    Vorteile:

  • Medizinische Kontrolle des Stuhls möglich (z. B. bei Blut im Stuhl)
  • Weniger Spritzwasser beim Stuhlgang
  • Nachteile:

  • Geruchsbelästigung, da die Ausscheidung offen liegt
  • Höherer Reinigungsaufwand durch stärkere Verschmutzung der Keramik
  • Meist nicht mehr modern im Design
  • Eingebaut werden Flachspüler noch in Altbauten, medizinischen Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen mit ärztlicher Stuhldiagnostik oder auf besonderen Wunsch.

    Hinweise für Monteure:

    Beim Austausch sollte der Kunde auf die Nachteile hingewiesen werden – moderne Tiefspüler sind meist die bessere Wahl. Wenn dennoch ein Flachspüler gewünscht ist, achten Sie auf passende Anschlussmaße und ausreichenden Spüldruck für die vollständige Reinigung der Stufe.

    Die ursprüngliche Form des Toilettengangs

    Das Hock-WC – auch Stehklosett oder Bodentoilette genannt – ist eine Bauform, die in weiten Teilen der Welt nach wie vor verbreitet ist. In Europa eher ungewohnt (z. B. an Autobahnraststätten in Frankreich), gilt es in Asien, Afrika und dem Nahen Osten als Standard. Der Benutzer hockt sich dabei über eine in den Boden eingelassene Keramik, die direkt mit dem Abfluss verbunden ist.

    Die Entleerung erfolgt hier in Hockposition über einer flachen, in den Boden integrierten WC-Schale. Dabei wird die Spülung meist über einen Wandspülkasten oder einen Druckspüler ausgelöst. Die Ausscheidungen fallen direkt in den Siphonbereich, wo sie mit Wasser abgespült werden.

    Hock-WCs sind normalerweise aus robuster Keramik oder Edelstahl mit rutschhemmenden Trittfeldern. Dabei ist der Siphon integriert.
    Hock-WCs werden bodenbündig eingebaut. Sie gelten jedoch nicht als barrierefrei im Sinne der DIN 18040. Meist erfolgt der Abgang waagerecht, direkt in die Bodenentwässerung. Die Belastbarkeit ist extrem hoch und Hock-WCs sind normalerweise vandalismussicher. Auch dadurch, dass kein Sitz erforderlich ist.

    Vorteile:

  • Hygienisch, da kein direkter Kontakt mit der Toilette erfolgt
  • Kostengünstig in Anschaffung und Wartung
  • Anatomisch vorteilhaft: Der 35°-Winkel der Hockstellung unterstützt die vollständige Darmentleerung
  • Platzsparend
  • Geringe Störanfälligkeit – keine beweglichen Teile oder empfindlichen Sitzflächen
  • Nachteile:

  • Ungewohnt und unbequem für europäische Nutzer, besonders für ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen
  • Rutschgefahr bei schlechter Trittsicherheit oder feuchtem Boden
  • Kein Sitzkomfort, keine Zusatzfunktionen möglich (z. B. Duschfunktion)
  • Erhöhter Reinigungsaufwand am Boden
  • Vor allem in öffentlichen Toilettenanlagen in asiatischen, arabischen oder afrikanischen Ländern und in religiösen oder kulturellen Einrichtungen (z. B. Moscheen, Tempel) finden Hock-WCs Anwendung. Immer häufiger sind sie auch eine Zusatzoption im internationalen Hotelbad.

    Praxis-Tipp für den Einbau:

    In Deutschland wird ein Hock-WC fast nur in Sonderfällen verbaut. Wenn der Wunsch besteht, z. B. durch Mieter mit asiatischem oder arabischem Hintergrund, sollten:

  • ein getrennter Sanitärraum,
  • eine gute Rutschhemmung (R10 oder besser),
  • sowie gute Belüftung vorgesehen werden.
  • Ein Spritzschutzbereich (ähnlich einer bodengleichen Dusche) kann die Wartung erleichtern. Ideal ist es, den Boden gefliest und fugenarm zu gestalten.

    Hinweise für Monteure:

  • Bodeneinbau exakt planen – Trittsicherheit und Wasserabfluss sind entscheidend.
  • Bodengefälle beachten – damit Restwasser abläuft und keine Pfützen entstehen.
  • Schallschutz prüfen – besonders bei Massivbauweise mit Bodendurchführung.
  • Kulturelle Gewohnheiten respektieren – in multikulturellen Wohnanlagen kann ein Hock-WC als zweites WC sinnvoll sein.
  • Reinigungslösungen einplanen – z. B. Wasserhahn oder Handbrause neben dem WC (üblich in muslimischen Ländern)
  • Neben der Form der Keramik unterscheiden wir aber auch verschiedene Einbauarten. Schauen wir uns die beiden Varianten im Vergleich an.

    Die moderne Lösung für die Badgestaltung

    Das Wand-WC hat sich zum baulichen Standard entwickelt. Es vereint Design, Hygiene und Platz­ersparnis. Das WC ist dabei freitragend an einer Vorwandkonstruktion mit einem integrierten Spülkasten montiert. Die Spülung erfolgt über einen druckbetätigten Unterputzspülkasten mit Betätigungsplatte. Der Abgang ist waagerecht, das Abwasser wird durch das Vorwandelement direkt in das Fallrohr geführt.

    Vorteile

  • Bodenfreiheit erleichtert das Wischen und verhindert Schmutzecken.
  • verdeckte Technik.
  • Höhenverstellbar in der Rohbauphase – Anpassung an Nutzerbedürfnisse möglich.
  • Platzsparend durch Integration von Abfluss, Wasseranschluss und Spültechnik in der Vorwand.
  • Barrierefrei umsetzbar (z. B. durch höhenverstellbare Module oder Liftertechnik).
  • Nachteile

  • Komplexere Montage: Vorwandinstallation mit Trägerrahmen und Beplankung erforderlich.
  • Erschwerte Wartung: Zugriff auf den Spülkasten nur über die Betätigungsplatte möglich.
  • Höhere Kosten für Material, Modul und Installation im Vergleich zu Stand-WCs.
  • Eventuell Schallschutzmaßnahmen nötig, besonders in Mehrfamilienhäusern.
  • Montagehinweise für SHK-Monteure
  • Montagemaße beachten: Oberkante Betätigungsplatte auf 1,00–1,05 m über OKFF, WC-Sitz auf 42 cm (bzw. 48 cm barrierefrei).
  • Vorwandelement auf stabile Wand-/Bodenverankerung prüfen (geprüfte Systemträger).
  • Wand- und Bodenanschlüsse sind nach DIN 18534 auszuführen.
  • Bei schallschutzsensiblen Bereichen: Rohrentkopplung, Dämmstreifen, Montageblöcke mit integrierter Schalldämmung einsetzen.
  • Spülstrom abstimmen: Je nach Keramik auf empfohlenes Spülvolumen und -druck achten (besonders bei spülrandlosen Modellen).
  • Praxistipp für die Baustelle

    Vor der Beplankung der Vorwand unbedingt:

  • Dichtheitsprüfung (Rohranschlüsse & Spülkasten),
  • Spülprobelauf,
  • Maßkontrolle für WC-Sitzhöhe und Betätigungsplatte durchführen. Ein falsches Maß lässt sich nach Verkleidung nur noch schwer korrigieren.
  • Stabil, klassisch und vielseitig

    Das bodenstehende WC, auch Stand-WC genannt, ist eine Bauform, die sich durch ihre einfache Montage und flexible Anschlussmöglichkeiten auszeichnet. Es wird mit dem Fuß auf dem Estrich oder Fliesenboden montiert und kommt sowohl im Neubau als auch bei Renovierungen zum Einsatz – insbesondere dort, wo keine Vorwandinstallation möglich oder gewünscht ist.

    Das WC wird direkt mit Schrauben und Dübeln oder einer verdeckten Befestigung (Klicksystem) auf dem Boden verschraubt. Es handelt sich also um eine freistehende Keramik mit Standfuß. Die Spülung erfolgt über einen Aufputz-Spülkasten, einen Wandanschlusskasten oder über einen Druckspüler. Die Abwasserführung kann je nach Modell waagerecht (nach hinten) oder senkrecht (nach unten) erfolgen. Die Sitzhöhe liegt normalerweise bei 40–42 cm. Es gibt auch Varianten mit erhöhter Sitzposition (z. B. 46 cm für Senioren). Die Spülmengen betragen 6–9 l, bei modernen Modellen auch 3/6 l.

    Vorteile:

  • Einfache Montage – besonders im Altbau oder bei Renovierungen
  • Hoch belastbar und stabil, auch für sehr schwere Nutzer
  • Kostengünstig in Anschaffung und Einbau
  • Flexibel anschließbar, insbesondere bei bestehenden Bodenabläufen
  • Geringer Planungsaufwand, keine Vorwandtechnik notwendig
  • Nachteile:

  • Reinigungsaufwand höher um das WC herum
  • Weniger modern in der Optik im Vergleich zu Wand-WCs
  • Platzbedarf größer, da Spülkasten aufgesetzt oder sichtbar
  • Aufwendiger bei Umbau auf wandhängendes System
  • Zum Einsatz kommen Stand-WCs meistens in Altbauwohnungen mit senkrechtem Abfluss, aber auch in Pflegeeinrichtungen (erhöhte Ausführung) oder in Situationen mit eingeschränkter Tragfähigkeit der Wände (kein Wand-WC möglich).

    Montagehinweise für Azubis und Monteure:

  • Ablauf prüfen: Handelt es sich um einen senkrechten (S-Anschluss) oder waagerechten Ablauf (P-Anschluss)? Danach richtet sich die Auswahl des Modells.
  • Befestigung vorbereiten: Bodenbohrung mit geeignetem Bohrer (FlieseStein Dübel). Bei empfindlichem Fliesenbelag Schutzscheibe oder Kreppband verwenden.
  • Dichtmanschette einbauen: Bei waagerechtem Anschluss sorgt die Gummimanschette für eine geruchs- und wasserdichte Verbindung.
  • Keramik vorsichtig positionieren: Mit Silikon­streifen unterlegen (bessere Schallentkopplung) und spannungsfrei verschrauben.
  • Sichtprüfung: Vor Erstinbetriebnahme Sichtkontrolle auf Spaltmaße, wackelfreien Sitz und saubere Fugenabdichtung.
  • Spezialvarianten:

  • Kombi-WCs: mit integriertem Spülkasten, z. B. für Sanierungen ohne Wandaufbau
  • Kindermodelle: niedriger, ergonomischer geformt
  • Komfortmodelle: erhöhte Sitzhöhe, besonders für Senioren oder Menschen mit Bewegungseinschränkung
  • Fazit für die Praxis:

    Bodenstehende WCs sind robust, vielseitig und bewährt – vor allem bei Sanierungen oder einfachen Badumbauten. Sie sind zwar optisch nicht so elegant wie Wand-WCs, aber technisch genauso funktional und oft einfacher zu installieren. Mit modernen Designs und randlosen Varianten können sie auch heutigen Komfort- und Hygieneansprüchen gerecht werden.

    Dusch-WC – Komfort und Hygiene auf Knopfdruck

    Das Dusch-WC vereint, vereinfacht ausgedrückt, Toilette und Bidet in einem Gerät. Es reinigt nach dem Toilettengang mit einem warmen Wasserstrahl den Intimbereich. Dusch-WCs bieten durch zusätzliche Funktionen wie Föhn, Geruchsabsaugung oder Sitzheizung viel Komfort – diese Technik wird immer beliebter.

    Bei Dusch-WCs fährt nach dem Spülgang eine Düse aus, die den Po mit temperiertem Wasser reinigt. Die Reinigung kann individuell in Stärke, Temperatur und Position angepasst werden. Viele Geräte verfügen über eine Föhnfunktion zur Trocknung. Es gibt auch Modelle mit zusätzlichen Funktionen wie automatischer Deckelöffnung, Nachtlicht oder Entkalkungsautomatik.

    Technische Merkmale:

  • Stromanschluss: 230 V erforderlich, idealerweise mit FI-Schutzschalter
  • Wasseranschluss: Kalt- oder Warmwasseranschluss, je nach Modell
  • Elektroniksteuerung: per Knopf, Fernbedienung oder App (Bluetooth/WLAN)
  • Druckanforderung Wasseranschluss:
      – Mindestfließdruck meist 1–2 bar 
      – Maximal zulässiger Betriebsdruck am Gerät: 5 bar (eventuell Druckminderer einbauen)
  • Vorteile:

  • Höchste Hygiene ohne Toilettenpapier
  • Intelligente Benutzerführung (z. B. Sensoren, Memory-Funktion, automatische Reinigung)
  • Komfortgewinn, besonders für Personen mit Bewegungseinschränkungen
  • Nachteile:

  • Anschaffungskosten (je nach Modell zwischen 1000 – 5000 Euro)
  • Wartungsaufwand (Kalk, Düsenreinigung, Filterwechsel, Elektronik)
  • Installationsaufwand durch zusätzliche Anschlüsse
  • Anwendungsgebiete für Dusch-WCs sind Komfort- und Designbäder im Privatbereich, aber auch Seniorenwohnungen und Pflegeeinrichtungen. Im besonderen Kunden mit gesundheitlichen oder hygienischen Ansprüchen.

    Hinweise für Monteure:

  • Sanitäre und elektrische Anschlüsse vorsehen:
      – Stromanschluss in WC-Nähe mit spritzwassergeschützter Steckdose
      – Kaltwasseranschluss mit T-Stück (ggf. Warmwasser)
  • Druck prüfen: Fließdruck >1 bar notwendig, sonst Funktionseinschränkung
  • Installationshöhe exakt nach Herstellerangaben
  • Abmessungen und Platzbedarf beachten – insbesondere bei Modellen mit integrierter Technik
  • Vorgefertigte Vorwandmodule mit Leerrohren vereinfachen spätere Nachrüstung
  • FI-Schutzschalter im Stromkreis zwingend erforderlich
  • Kunden umfassend einweisen in Bedienung, Reinigungsprogramme und Wartungsintervalle
  • Spülrandloses WC – Hygiene neu gedacht

    Spülrandlose WCs (auch „rimless“ genannt) verzichten vollständig auf den klassischen Spülrand. Stattdessen wird das Spülwasser gezielt über Kanäle geführt und spült die Innenfläche gleichmäßig aus. Diese Bauform setzt sich zunehmend durch, da sie leichter zu reinigen und dadurch hygienischer ist.

    Je nach Hersteller erfolgt die Wasserführung als Spülwirbel oder Direktstrom, meist 3–4,5 l bei effizienter Ausführung. Eine Oberflächenveredelung ist oft Standard (lotuseffektartige Beschichtungen).

    Vorteile:

  • Sehr hygienisch
  • Einfachere Reinigung durch offene ­Wasserführung
  • Moderne Optik
  • Spart Wasser bei gleichzeitig guter ­Spülleistung
  • Nachteile:

  • Etwas empfindlicher bei falscher Montage
  • Rückspritzer möglich, wenn Spülverlauf nicht optimal eingestellt ist
  • Einige Modelle etwas lauter beim Spülen
  • Zum Einsatz kommen spülrandlose WCs sowohl in Neubauten und modernen Bädern, aber auch in öffentlichen Anlagen mit hohen Hygieneanforderungen. Sie sind ideal für spülrandkritische Kunden.
  • Hinweise für Monteure:

  • Beim Einbau auf exakte Montagehöhe achten
  • Einweisung des Kunden in die richtige Pflege
  • Geeignete Spülkästen verwenden – zu starker Druck kann zu Überspülung führen
  • Allgemeine Wartungstipps für alle WC-Typen:

  • Wasserhärte kennen und dokumentieren kalkabhängige Wartungsintervalle abstimmen
  • Verwendung geeigneter Reinigungsmittel empfehlen (Herstellerfreigaben beachten!)
  • Toilettenspülungen regelmäßig auf vollständige Spülung und Nachlauf prüfen
  • Leckagen frühzeitig erkennen: Kalkspuren, Wasserlachen oder auffällige Geräusche beachten
  • Revisionsöffnungen sauber und leicht zugänglich halten
  • Ergänzende Dokumentation für den Kunden: z. B. Wartungsprotokoll, Filterwechselintervall, Reinigungsempfehlung
  • Hinweis im Einsatz:

    Wartung ist nicht nur Technik, sondern auch Kundenkommunikation:

  • Freundlich erklären, welche Teile warum gewartet wurden
  • Bei Problemen Frühwarnzeichen erklären (z. B. schwache Spülung, tropfender Spülkasten)
  • Pflegehinweise mitgeben, um Funktionsstörungen vorzubeugen
  • Wichtig ist: Immer die technischen Anforderungen (Anschluss, Höhe, Abgang, Wasserführung) prüfen – und den Kundenwunsch nicht aus den Augen verlieren.

    Urinale – die Ergänzung im Herren-WC

    Urinale sind speziell für das Urinieren im Stehen konzipiert. Sie werden entweder automatisch oder manuell gespült, häufig mit Infrarotsensor. Der Wasseranschluss erfolgt direkt oder über einen Spülkasten. Es gibt Modelle mit oder ohne Geruchsverschluss. Die Spülung kann auch wasserlos sein.

    Gerade in öffentlichen Toiletten, der Gastronomie oder Büros findet man Urinale, aber auch in privaten Gebäuden werden diese immer öfter eingebaut.

    Hinweis für Monteure:

    Wasserlose Urinale benötigen regelmäßige Pflege (Wechsel der Sperrflüssigkeit oder Membran). Unbedingt Kunden über Wartung informieren.

    Kinder-WC und barrierefreie WCs

    Kinder-WCs haben eine reduzierte Sitzhöhe (ca. 30–35 cm), kleineren Durchmesser und sind meist als Stand-WC ausgeführt.

    Barrierefreie WCs hingegen sind erhöht (Sitzhöhe 46–48 cm). Zusätzlich sind ein seitlicher Platzbedarf für Rollstühle von mind. 90 cm und Haltegriffe erforderlich. Der Einbau erfolgt nach DIN 18040.

    Hinweis für Monteure:

    Normgerechte Planung und Beratung sind essenziell – insbesondere im öffentlich zugänglichen Bereich. Unbedingt DIN-Normen beachten.

    Fazit

    Es gibt nicht das eine WC. Die Formenvielfalt ergibt sich aus Nutzung, Komfort, Hygieneanspruch und baulichen Gegebenheiten. Wer die Unterschiede kennt, kann passgenaue Lösungen liefern – ob es nun um eine günstige Altbausanierung oder ein High-End-Dusch-WC geht. 

    1 Moderne Tiefspüler gibt es in spülrandlosen Ausführungen.

    2 Wenn ein Flachspüler gewünscht ist, achten Sie auf passende Anschlussmaße.

    3 Zum Einsatz kommen Stand-WCs meistens in Altbauwohnungen mit senkrechtem Abfluss.

    4 Anwendungsgebiete für Dusch-WCs sind Komfort- und Designbäder.

    5 Die Formenvielfalt ergibt sich aus Nutzung, Komfort, Hygieneanspruch und baulichen Gegebenheiten.

    Der Tiefspüler ist die in Deutschland am häufigsten installierte Bauform.

    Bild: ChatGPT/vO/SBZ Monteur

    Der Tiefspüler ist die in Deutschland am häufigsten installierte Bauform.
    In Deutschland wird ein Hock-WC fast nur in Sonderfällen verbaut.

    Bild: KI/vO/SBZ Monteur

    In Deutschland wird ein Hock-WC fast nur in Sonderfällen verbaut.
    VitrA flush

    Bild: Vitra

    VitrA flush
    Gerade in der Renovierung ist die Abgangsrichtung wichtig.

    Bild: ChatGPT/vO/SBZ Monteur

    Gerade in der Renovierung ist die Abgangsrichtung wichtig.
    Spülrandlose WCs (auch „rimless“ genannt) verzichten vollständig auf den klassischen Spülrand.

    Bild: Toto

    Spülrandlose WCs (auch „rimless“ genannt) verzichten vollständig auf den klassischen Spülrand.
    Bei Dusch-WCs fährt nach dem Spülgang eine Düse aus, die den Po mit temperiertem Wasser reinigt.

    Bild: Duravit

    Bei Dusch-WCs fährt nach dem Spülgang eine Düse aus, die den Po mit temperiertem Wasser reinigt.
    So war es früher – ein Dusch WC ist schon deutlich komfortabler.

    Bild: jörn buchheim - stock.adobe.com

    So war es früher ein Dusch WC ist schon deutlich komfortabler.
    Aufbau eines wasserlosen Urinals.

    Bild: KI/vO/SBZ Monteur

    Aufbau eines wasserlosen Urinals.

    Autor

    Stephan von Oelhafen
    ist Chefredakteur des SBZ-Monteur.

    SBZ Monteur

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