Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im Ausbildungsjahr 2024/25 gestiegen. Laut einer Studie des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung liegt der durchschnittliche Zuwachs bei 6,4 %. Damit erhalten Azubis im ersten Lehrjahr in vielen Branchen mehr als 1000 Euro monatlich.
Besonders profitieren Berufe mit Fachkräftemangel: Im Backhandwerk stiegen die Vergütungen um 18,6 %, auch in der Metall- und Elektroindustrie gab es überdurchschnittliche Zuwächse. Studienautor Prof. Dr. Thorsten Schulten betont: „Mit den Tarifverträgen sichern die Gewerkschaften ein Einkommen, das in der Regel mindestens dem BAföG-Höchstsatz für Studierende entspricht.“
In nicht-tarifgebundenen Betrieben wird aber häufig nur die Mindestausbildungsvergütung von 682 Euro gezahlt. Der DGB fordert deshalb eine Anhebung auf mindestens 80 % der durchschnittlichen Tarifvergütung - rund 834 Euro.
Ein Blick in die Branchen zeigt große Unterschiede:
Spitzenreiter bei der Vergütung (1. Lehrjahr):
Nur noch drei Branchen liegen unter 1000 Euro:
Während die allgemeinen Tarifentgelte seit 2020 um rund 17 % gestiegen sind, legten die Ausbildungsvergütungen stärker zu. Spitzenreiter ist das Backhandwerk (Plus von knapp 66 %).
Die Ausbildungsvergütung wird zum strategischen Mittel im Kampf gegen den Fachkräftemangel - und das zahlt sich für Azubis spürbar aus.