Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
Betriebsklima

Alles prima?

Alle Mitarbeiter sind aktiv an der Gestaltung des Klimas beteiligt: Wie gehe ich mit meinen Kollegen um? Helfe ich erst, wenn ich darum gebeten werde? Nehme ich Rücksicht auf andere? Bin ich tolerant gegenüber dem Kollegen? Kann ich mich bedanken, wenn mir jemand hilft? In der Hektik des Alltags sollte immer Zeit für Menschlichkeit bleiben, auch wegen des Betriebsklimas.

Zunehmender Leistungsdruck, gestiegene Anforderungen an Mitarbeiter gefährden das Arbeits- und Betriebsklima. Wenn jeder nur seine eigenen Interessen sieht, leidet das Verständnis für den Kollegen und auch die Teamarbeit ist beeinträchtigt. Ellbogenmentalität und Dominanzverhalten sind die größten „Klimakiller“. Denn Dominanzverhalten eines Mitarbeiters beeinträchtigt das Selbstwertgefühl der Kollegen. Dann hilft nur noch eine offene Aussprache, die ist sicherlich besser als Lästereien hintenherum.

Ärger kann entstehen, wenn zwei Monteure bei der Arbeitserledigung völlig unterschiedlicher Meinung sind. Man begibt sich dann auf die Ebene gegenseitiger Vorwürfe, häufig nicht direkt. Klimafördernd ist es, wenn man auf Durchsetzung der eigenen Meinung verzichten kann oder einen Kompromiss findet. Zur zwischenmenschlichen Beziehung gehört die Akzeptanz einer anderen Meinung. Zum Wir-Gefühl gehört das wechselseitige Nachgeben bei der Frage, wer was macht. Lästereien über Dritte erreichen später den Betroffenen und ärgern ihn. Es gehört auch Mut dazu, den eigenen Ärger dem Kollegen gegenüber offen zu kommunizieren. Im Gegensatz dazu ist es eher feige, im ­Verborgenen über den Kollegen zu lästern. Nicht jede Meinungsverschiedenheit zwischen Mitarbeitern ist gleich ein Konflikt. Bei unterschiedlichen Ansichten ist Toleranz oft das Beste. Hilfreich ist es, wenn Ärger wertfrei kommuniziert wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Nachdenken über die eigene Rolle im Team und die Bereitschaft, sich für das Klimas einzusetzen.

Unterschiedliche Meinungen im Team

Mitarbeiter haben ganz individuelle Bedürfnisse, auf deren Erfüllung sie Wert legen. Es ist ganz normal, dass Meinungen und Interessen bei der Arbeit aufeinanderprallen und dass es bei Entscheidungen zu Diskussionen kommt. Warum müssen Meinungen immer bewertet werden? Kann man den eigenen Standpunkt nicht ohne Bewertung vermitteln? Der Arbeitgeber kann nicht immer helfen, wenn unterschiedliche Meinungen der Mitarbeiter unter einen Hut gebracht werden müssen. Das muss vom Team ausgehend geschehen.

Klimakrise im Team

Ärger kann entstehen, wenn zwei Mitarbeiter darüber diskutieren, wie eine bestimmte Montage erledigt werden soll. Man kann sich zum Kollegen äußern mit den Worten: „Du arbeitest aber sehr umständlich.“ Mit der Ich-Botschaft geht es allerdings besser: „Ich finde, das lässt sich einfacher erledigen, und zwar …“ In Form der Du-Botschaft wirkt die Aussage vorwurfsvoll, die Ich-Botschaft wirkt etwas anders.

Um Druck zu vermeiden, ist die sogenannte Ich-Botschaft daher zu bevorzugen. Es geht grundsätzlich darum, sich in die Lage des Kollegen zu versetzen, der sich schnell kritisiert fühlt, wenn man einen Vorwurf an ihn formuliert.

Eine unkollegiale Äußerung, die das Klima gefährdet, sollte unter vier Augen geklärt werden. Bei einem kollegialen Fehltritt kann man zum Kollegen in der Opferrolle Stellung nehmen: „Das habe ich nicht so gemeint … ich nehme das hiermit zurück … das war ein Ausrutscher von mir.“ „Entschuldige, bitte“ muss nicht sein. Es kommt darauf an, eine provozierende Aussage einfach zurückzunehmen, ohne sich zu entschuldigen.

Das Betriebsklima wird oft schön geredet oder falsch eingeschätzt. In der Hektik des Alltags bemerkt man nicht unbedingt das Nachlassen des Betriebsklimas oder die drohende Klimakatastrophe.

Das Wohlfühlklima steht auf dem Prüfstand, wenn ein neuer Kollege eingestellt wird, der „gewöhnungsbedürftig“ ist, der sich nicht gleich in das Team einfügt. Bei der Integration ist der private Bereich hilfreich. Man trifft sich nach der Arbeit oder telefoniert mal privat. Oder stellt den Kollegen der Familie vor. Toll, wenn man gemeinsam eine Veranstaltung besuchen kann und sei es eine Fachmesse! Betriebsklima geht auch privat, außerhalb des Betriebs.

Wer wünscht es sich nicht? Alles geht Hand in Hand und das Betriebsklima ist spitze!

Bild: Andrey Popov - stock.adobe.com

Wer wünscht es sich nicht? Alles geht Hand in Hand und das Betriebsklima ist spitze!

Autor

Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher
ist Fachautor und Referent; Telefon: (0 62 21) 80 48 82

WERBUNG